IPO – GEBRAUCHSHUNDESPORT

Michael Chadraba

Michael Chadraba

Abteilungsleitung Gebrauchshundesport

Ausbilder:

  • Michael Chadraba
  • Ines Chadraba

Trainingszeiten:

ab
Dienstag 17:00 Uhr
Samstag 15:00 Uhr
Fährtentraining nach Absprache

Viele Mythen und Missverständnisse ranken sich um diesen Sport, der von unseren Ausbildern mit modernen Trainingsmethoden und viel positiver Verstärkung praktiziert wird.

Der moderne Gebrauchshundesport möchte die Souveränität, Nervenstärke und das Selbstbewusstsein des Hundes fördern. Unkontrollierbare Nervenbündel, Raufer oder Beißer sind fehl am Platz. Gut ausgebildete Schutzhunde sollen äußerst ausgeglichen sein und in jeder Situation gelassen reagieren. Sie haben gelernt, in extremen Reizsituationen cool zu bleiben. Im Schutzhundesport lernt der Vierbeiner, seine Triebe hervorragend zu beherrschen. Eine derartige Ausbildung dauert lange und funktioniert nur, wenn Hund und Mensch einander wirklich vertrauen und wissen, dass sie sich aufeinander verlassen können.

Gebrauchshundesport ist der älteste Zweig der Hundeausbildung. Wenn zu früheren Zeiten die Gebrauchshundeausbildung ausschließlich ein Bestandteil der Polizeihundeausbildung war, so ist es doch im Laufe der Zeit auch immer mehr eine beliebte Beschäftigung für Jedermann und Jeder Hund geworden.

Die Ausbildung eines Hundes in diesem Sport erfordert kynologischen Sachverstand, Geduld, Einfühlungsvermögen, Verantwortung und nicht zuletzt Selbstdisziplin des Hundeführers sowie ein gutes Beute- und Fressverhalten des Hundes. Gebrauchshundesport wird unterteilt in drei Abteilungen Fährte, Unterordnung und Schutzdienst, welche in drei unterschiedliche Prüfungsstufen unterteilt, werden IPO I, IPO II und IPO III.

Abteilung A – Die Fährte:

Als Fährte werden die auf dem Erdboden (Wiese, Acker, Wald) hinterlassenen Trittsiegel („Fußabdrücke“) eines Lebewesens (Fährtenleger) inklusive der anhaftenden Duftmoleküle bezeichnet. Zertretene Gräser, Kleinstlebewesen, die verletzte Ackerkrume, alle die für uns nicht wahrnehmbaren Gerüche, leiten den Hund und lassen ihn zu seinem Triebziel (Spielzeug, Futter) gelangen.

Bei der Fährtenarbeit lernt der Hund, einer vom Fährtenleger gelegten Spur mit tiefer Nase zu folgen und die dort vom Fährtenleger ausgelegten Gegenstände zu verweisen. Das Verweisen der Gegenstände kann der Hund sitzend, liegend oder stehend ausführen, auch das Bringen der Gegenstände ist möglich.

Mit jeder Prüfungsstufe steigen die Anforderungen an Hund und Hundeführer. Wird die Fährte in der Prüfungsstufe I noch vom Hundeführer selbst gelegt, so gibt es ab Prüfungsstufe II dann Fremdfährten. Auch die Länge und die Schwierigkeit (Liegezeit) steigt in jeder Prüfungsstufe an.

Bereits im Welpenalter besteht die Möglichkeit, mit der Fährtenausbildung zu beginnen. Einer Spur mit der Nase zu folgen, ist dem Hund angeboren. Für uns, nur mit einem schwachen Nasensinn ausgestatteten Menschen, ist es jedes Mal ein kleines Wunder, wie der Hund einer Spur folgt, ohne sie zu sehen.

Abteilung B – Die Unterordnung (Gehorsam):

Die Unterordnung bildet die Grundlage für das harmonische Zusammenwirken von Hundesportler und Hund. Beim gemeinsamen Training wird das gegenseitige Verstehen von Menschen und Hund gefördert und gefestigt. Unter Anleitung von erfahrenen Ausbildern und unter Beachtung der Lerntheorien erlernt der Hund Übungen wie korrekt an der Leine gehen, Sitz und Platz, aber auch das Apportieren von Gegenständen sowie das Überwinden von Hindernissen.

Abteilung C – Der Schutzdienst:

Neben dem Einsatz bei der Jagd diente der Hund seit seiner Domestizierung dem Menschen als Beschützer seiner Person und seines Eigentums. In der heutigen Gesellschaft dient der Hund vorwiegend noch bei diensthundhaltenden Behörden als Schutzhund.

Bei der Ausbildung zum Sportgebrauchshund wird mit aggressionslosen Methoden der natürliche Beutetrieb des Hundes kanalisiert.

Die Ausbildung wird als eine Art „Beutespiel“ gestaltet. Der Scheintäter trägt einen Schutzarm, um den er mit dem Hund rangelt. Der Schutzdienst ist nicht zum „Scharfmachen” des Hundes gedacht. Wer modernes Schutzhundetraining absolviert, muss sich intensiv mit seinem Hund auseinandersetzen und viel Zeit für das Training aller Prüfungselemente aufwenden. Die moderne Ausbildung und wissenschaftliche Erkenntnisse über Lernverhalten sind elementar. Da das erlernte Verhalten vom Hund nur umgesetzt wird, wenn der Schutzarm als Zielobjekt vorhanden ist, kann das Training nicht auf reale Gefahrensituationen übertragen werden. Beim Training ist es sogar so, dass der Hund das Beuteziel (Beißkissen) wegtragen darf, wenn er das erwünschte Verhalten gezeigt hat. Das bedeutet: Ist die Beute erst mal gesichert, verliert der Scheintäter für den Hund jeden Reiz.

Wenn man Schutzhundesport richtig anfängt, macht er Spaß – auf beiden Seiten der Leine.